Die Pseudocholinesterase (auch Butyrylcholinesterase, BuChE) ist ein Enzym, das die hydrolytische Spaltung der Esterbindung in Cholinestern katalysiert. Sie ist damit im Stoffwechsel von Chordatieren neben der Acetylcholinesterase unverzichtbar zum Abbau dieser Stoffe. Mutationen am BCHE-Gen beim Menschen können zur seltenen Mangelkrankheit BCHE-Mangel führen. Die Pseudocholinesterase ist auch in der Lage, verschiedene Ester zu spalten, die eine andere Alkoholkomponente als Cholin enthalten, beispielsweise Aspirin, Cocain und Heroin. Sie wird gehemmt durch Glykoalkaloide (alpha-Solanin, alpha-Chaconin), die in den grünen Teilen der Kartoffelpflanze vorkommen. Das Enzym kommt in vielen Geweben, beispielsweise in der Leber, im Blutplasma, in der Darmschleimhaut oder im Pankreas, vor; man vermutet, dass es die Wirkung von Acetylcholin außerhalb des synaptischen Spaltes verhindern soll. Neuere Studien haben gezeigt, dass das Detergens Triton X-100, das bei der Aufarbeitung von Geweben eingesetzt ...
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden Mivacurium (Handelsnamen Mivacron (EU, CH), Hersteller: GlaxoSmithKline) ist ein Arzneistoff, der als kurzwirksames nichtdepolarisierendes Muskelrelaxans aus der Gruppe der Benzylisochinoline 1997 eingeführt wurde. Es existieren drei Isomere (Zusammensetzung ca. 60 % trans-trans, 35 % cis-trans, 5 % cis-cis), wobei die cis-cis-Form nur etwa ein Zehntel der Wirkung aufweist. Nach Gabe einer üblichen Intubationsdosis (etwa 0,2 bis 0,25 mg pro kg Körpergewicht) beträgt die Anschlagszeit etwa drei bis fünf Minuten, die Wirkdauer 15 bis 25 Minuten. Es kann zur Freisetzung von Histamin kommen, wodurch Hautrötungen, Tachykardie, Hypotonie, Bronchospasmus und Urtikaria ausgelöst werden können. Die Anwendung ist bei Säuglingen unter zwei Monaten, Personen mit Pseudocholinesterasemangel und (relativ) bei Asthmatikern kontraindiziert. Der Abbau erfolgt (wie bei Succinylcholin) im Plasma durch die Pseudocholinesterase. Bei angeborenem oder ...
Bei Patienten mit einem angeborenen Mangel des Enzyms Pseudocholinesterase kann es zu lebensbedrohlichen muskulären Blockaden mit Atemlähmungen kommen, da das Molekül nicht durch Spaltung inaktiviert werden kann. Nach der Gabe von Suxamethoniumchlorid wird gelegentlich über Muskelschmerzen und parasympathomimetische Effekte berichtet. In sehr seltenen Fällen lässt sich das Auftreten einer malignen Hyperthermie nach Gabe von Suxamethoniumchlorid beobachten. Außerdem sollte bei der Verwendung das Kalium des Patienten überwacht werden, da dieses durch Suxamethoniumchlorid gehäuft aus den Zellen austritt (bedingt durch deren Depolarisation - K+-Ionen als Ausgleich der einströmenden Na+-Ionen). Erhöhtes Kalium kann bereits ab 6-8 mmol/l Herzrhythmusstörungen verursachen. ...