Die Wirkung von Rizin beruht auf einem mehrstufigen Prozess. Die B-Kette ermöglicht in einem ersten Schritt die Anheftung an die Zelloberfläche, wobei als Anheftungspunkt meist N-Acetylgalactosaminreste oder Galactoseeinheiten dienen. Das dann an die Zelle gebundene Rizin wird über Endozytose aufgenommen und in das endoplasmatische Retikulum transportiert. Die A-Kette wird durch Spaltung der Disulfidbrücken aktiviert und gelangt über Chaperone in das Zytosol. Hier inaktiviert die A-Kette über Abspaltung des Adenin 4324 der 28S-RNA die
Ribosomen. Durch das Fehlen des Adenins können sich keine Elongationsfaktoren mehr anlagern und es kommt zu einer gestörten Translationsinitiation. Auch die Translokation der mRNA wird unterbunden. So kann Rizin das Wachstum der Zellen im hohen Maße beeinträchtigen. ...