Ein Ganglion inferius (unteres Ganglion), bei Tieren als Ganglion distale bezeichnet, kommt im IX. und X. Hirnnerven vor. Es liegt jeweils unmittelbar unterhalb der Austrittsstelle (Foramen jugulare) dieser Nerven aus der Schädelkapsel. Beide Nerven durchlaufen vorher, noch innerhalb der Schädelhöhle, ein Ganglion superius. Diese Ganglien entsprechen dem Spinalganglion eines Spinalnervens, in ihnen liegen die Zellkörper der sensiblen Neurone. Das untere Ganglion des IX. Hirnnervens wird auch Ganglion petrosum genannt. In ihm liegen die Zellkörper der sensorischen Neurone dieses Nerven, die Geschmacksfasern zum hinteren Zungendrittel entsenden. Das untere Ganglion des X. Hirnnervens wird auch als Ganglion nodosum bezeichnet. In diesem Ganglion liegen die Zellkörper der sensiblen Neurone für die Empfindungen aus den Eingeweiden (allgemein viszeroafferent) sowie der Geschmacksfasern vom Zungengrund und Kehldeckel (speziell viszeroafferent ...
Ausgehend von Nucleus dorsalis nervi vagi und Nucleus ambiguus verlaufen parasympathische Nervenfasern mit dem rechten und linken Nervus vagus. Kurz unterhalb des Ganglion nodosum gibt der Nervenstamm zwei bis drei Äste ab (Rami cardiaci cervicales superiores), die der Vagina carotica folgen. Die meisten Fasern verlaufen dabei zum Plexus cardiacus, einige Fasern jedoch unter anderem zum Plexus thyreoideus. Weitere Fasern des Nervus vagus zweigen als Rami cardiaci cervicales inferiores ab. Rami cardiaci thoracici entspringen dem linken Nervus recurrens und dem Nervus vagus oberhalb des Lungenhilus. Nach Umschaltung in den Ganglia cardiaca verlaufen die postganglionären Fasern zunächst epikardial, um sich dann dann unterhalb der AV-Klappenebene bis zur Herzspitze subendokardial zu erstrecken. Der Sinusnoten wird von beiden Nervi vagi über Ganglien im Gebiet der Pulmonalvenen versorgt, aber überwiegend vom linken Nervus vagus beeinflusst. Der AV-Knoten erhält hauptsächlich Fasern von ...
Ausgehend von Nucleus dorsalis nervi vagi und Nucleus ambiguus verlaufen parasympathische Nervenfasern mit dem rechten und linken Nervus vagus. Kurz unterhalb des Ganglion nodosum gibt der Nervenstamm zwei bis drei Äste ab (Rami cardiaci cervicales superiores), die der Vagina carotica folgen. Die meisten Fasern verlaufen dabei zum Plexus cardiacus, einige Fasern jedoch unter anderem zum Plexus thyreoideus. Weitere Fasern des Nervus vagus zweigen als Rami cardiaci cervicales inferiores ab. Rami cardiaci thoracici entspringen dem linken Nervus recurrens und dem Nervus vagus oberhalb des Lungenhilus. Nach Umschaltung in den Ganglia cardiaca verlaufen die postganglionären Fasern zunächst epikardial, um sich dann dann unterhalb der AV-Klappenebene bis zur Herzspitze subendokardial zu erstrecken. Der Sinusnoten wird von beiden Nervi vagi über Ganglien im Gebiet der Pulmonalvenen versorgt, aber überwiegend vom linken Nervus vagus beeinflusst. Der AV-Knoten erhält hauptsächlich Fasern von ...
Der H-Reflex ist eine elektroneurographische Methode der Neurophysiologie. Er ist benannt nach dem Physiologen Paul Hoffmann (1884-1962) aus Freiburg im Breisgau. Der H-Reflex wird durch einen elektrischen Reiz eines peripheren gemischten Nerven ausgelöst und die Antwort als Muskelaktionspotential gemessen. Die Methode wird zur Diagnostik in der Neurologie eingesetzt, um die strukturelle Integrität des Eigenreflexbogens nachzuweisen. Beim Menschen sind die Voraussetzungen zur Ableitung nur an wenigen Nerven gegeben. Klassisch ist die Auslösung eines H-Reflexes durch elektrische Stimulation des Nervus tibialis in der Kniekehle und Messung des ausgelösten Muskelaktionspotentials des Musculus soleus der Wade. Muskeleigenreflexe können durch Dehnung eines Muskels ausgelöst werden. Dabei werden Muskelspindeln erregt, die elektrische Entladungen über afferente Fasern zu den Somata der Motoneurone im Rückenmark senden, die den gedehnten Muskel versorgen. Die Motoneurone werden erregt und senden ...