Luria-Nebraska-neuropsychologische Batterie
Neuropsychologische Tests
Kognitive Störungen
Die Luria-Nebraska-Neuropsychologische Batterie (LNNB) ist ein standardisiertes, objektives Instrument zur Erfassung von Hirnfunktionsstörungen und -schädigungen. Es wurde in den 1970er Jahren vom russischen Neurolinguisten und Neuropsychologen Alexander Luria und seinem Schüler Charles Golden entwickelt.
Die LNNB besteht aus 269 Einzelitems, die in 17 Skalen unterteilt sind, darunter:
1. Achtsamkeit und Energie
2. Sprache
3. Rechnen
4. Visuell-räumliche Fähigkeiten
5. Schreibfähigkeit
6. Lesefähigkeit
7. Motorische Funktionen
8. Rhythmus
9. Taktile Funktionen
10. Kinästhetische Funktionen
11. Reizweiterleitung
12. Visuelle Funktionen
13. Schreiben nach Diktat
14. Gedächtnis
15. Intellectual Processes
16. Pathognomonics
17. Left Hemisphere
Jede Skala misst eine bestimmte kognitive oder neurologische Funktion, und die Ergebnisse werden im Vergleich zu Normwerten ausgewertet, um Aussagen über das Vorhandensein oder Ausmaß einer Schädigung treffen zu können.
Die LNNB wird häufig bei der neuropsychologischen Diagnostik eingesetzt, insbesondere bei Patienten mit Verdacht auf neurologische Erkrankungen wie Hirntrauma, Schlaganfall, Demenz oder Tumoren. Sie kann auch zur Überwachung des Krankheitsverlaufs und der Rehabilitation genutzt werden.
Neuropsychologische Tests sind standardisierte, systematische Verfahren zur Erfassung, Messung und Analyse verschiedener kognitiver Funktionen wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Sprache, Perzeption, Exekutivfunktionen und weiterer psychiatrischer und neurologischer Aspekte. Diese Tests werden in der Regel von speziell ausgebildeten Neuropsychologen oder klinischen Psychologen durchgeführt, um Einsicht in die kognitive Funktionsweise des Gehirns zu erhalten und mögliche Beeinträchtigungen oder Veränderungen infolge von Erkrankungen, Verletzungen oder Entwicklungsstörungen nachzuweisen.
Die Tests umfassen oft eine Vielzahl von Aufgaben, die auf Papier- und Bleistift-, Computer- oder Rollenspielbasis durchgeführt werden können. Die Ergebnisse der Tests helfen bei der Diagnose, Behandlungsplanung, Rehabilitation und Verlaufskontrolle verschiedener neurologischer und psychiatrischer Störungen wie Demenz, Hirntumoren, Schlaganfall, Epilepsie, Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), multipler Sklerose und vielen anderen.
Kognitive Störungen sind Beeinträchtigungen in den mentalen Prozessen, die das Denken, Lernen, Gedächtnis und die Entscheidungsfindung umfassen. Sie können aufgrund einer Vielzahl von Faktoren auftreten, wie zum Beispiel Hirnverletzungen, neurologischen Erkrankungen, psychiatrischen Störungen oder altersbedingtem Abbau kognitiver Fähigkeiten.
Es gibt verschiedene Arten von kognitiven Störungen, darunter Gedächtnisstörungen, Sprach- und Sprechstörungen, Aufmerksamkeitsdefizite, Störungen des exekutiven Funktionssystems (wie Planung, Organisation, Zeitmanagement und Kontrolle von Impulsen), visuelle/räumliche Perzeptionsstörungen und Störungen der sozialen Kognition.
Kognitive Störungen können sich auf die täglichen Aktivitäten und die Lebensqualität einer Person auswirken, insbesondere wenn sie schwerwiegend oder anhaltend sind. Es ist wichtig zu beachten, dass kognitive Störungen oft behandelbar sind, abhängig von der zugrunde liegenden Ursache und dem Schweregrad der Beeinträchtigung.
Executive Functions (EF) sind eine Gruppe von kognitiven Prozessen, die für das Planen, Organisieren, Initiieren, Überwachen und Ausführen komplexer Zielorientierter Handlungen verantwortlich sind. Sie umfassen Fähigkeiten wie Arbeitsgedächtnis, kognitive Flexibilität, Inhibition (Selbstkontrolle) und die Regulation von Emotionen und Aufmerksamkeit. Diese Funktionen ermöglichen es uns, effektiv zu lernen, Probleme zu lösen, Entscheidungen zu treffen und soziale Interaktionen zu bewältigen. Störungen der Executive Functions können sich auf verschiedene Aspekte des täglichen Lebens auswirken und sind oft mit neurologischen oder psychiatrischen Erkrankungen wie ADHS, Schizophrenie, Depressionen oder Demenz assoziiert.