Kaolin
Pica
Juglans
Faktor XII
Kininogene
Diatomeenerde
Kallikreine
Emetika
Benzoylarginin-Nitroanilid
Faktor-XI-Mangel
Flocculation
Prunus
Faktor XIIa
Kaolin ist in der Medizin nicht als aktive therapeutische Substanz, sondern eher als Bestandteil von medizinischen Präparaten zu finden. Es handelt sich um ein weißes, feines Tonmineral, das hauptsächlich aus Kaolinit besteht und in der Pharmaindustrie als Füllstoff, Trägerstoff oder Beschichtungsmaterial eingesetzt wird. In einigen medizinischen Anwendungen wie beispielsweise bei Durchfallerkrankungen können Kaolin-haltige Präparate aufgrund der adsorbierenden Eigenschaften des Tonminerals die Symptome lindern, indem sie Bakterien und Giftstoffe im Darm binden. Dennoch ist die klinische Wirksamkeit von Kaolin-haltigen Präparaten in der modernen Medizin umstritten und nicht ausreichend belegt.
"Juglans" ist der botanische Name einer Gattung von Bäumen, die gemeinhin als Walnussbäume bekannt sind. Diese Bäume gehören zur Familie der Juglandaceae und sind in gemäßigten und subtropischen Regionen der Nordhalbkugel verbreitet. Die Früchte der meisten Arten dieser Gattung werden als Walnüsse bezeichnet und sind aufgrund ihrer ölreichen Kerne von kulinarischem Interesse. Einige Arten, wie beispielsweise die Schwarze Walnuss (Juglans nigra), enthalten in Rinde, Blättern und Früchten einen dunklen, farbstoffreichen Saft, der als Juglon bekannt ist. Dieser Stoff kann toxisch wirken und die Keimung von Pflanzen in der Umgebung des Baumes hemmen.
Faktor XII, auch bekannt als Hageman-Faktor, ist ein Protein, das eine wichtige Rolle in der Blutgerinnungskaskade spielt. Es wird als ein Zymogen oder proenzymische Form betrachtet, die durch Kontakt mit negativ geladenen Oberflächen aktiviert werden kann, wie zum Beispiel bei Verletzungen, die eine Exposition der Blutgefäße gegenüber extravasalem Gewebe verursachen.
Nach der Aktivierung von Faktor XII wird eine Kaskade von Ereignissen ausgelöst, die zur Bildung eines Blutgerinnsels führen. Diese Kaskade umfasst die Aktivierung weiterer Gerinnungsfaktoren wie Faktor XI, IX und VIII, was schließlich zur Umwandlung von Prothrombin in Thrombin führt, das dann Fibrinogen in Fibrin umwandelt, welches ein wesentlicher Bestandteil des Blutgerinnsels ist.
Es ist wichtig zu beachten, dass Faktor XII-Mangel nur selten mit verstärkter Blutungsneigung assoziiert ist, und seine Rolle in der physiologischen Gerinnung wird immer noch kontrovers diskutiert. Es wurde jedoch gezeigt, dass Faktor XII bei der Entwicklung von Krankheiten wie disseminierter intravasaler Gerinnung (DIC) und unprovozierten venösen Thromboembolien eine Rolle spielt.
Kininogene sind ein Teil der Blutgerinnungskaskade und gehören zur Gruppe der Blutproteine, die als Präkursoren für vasoaktive Peptide dienen. Es gibt zwei primäre Kininogene im menschlichen Körper: Hochmolekulares Kininogen (HK) und Niedermolekulares Kininogen (LK). Beide Kininogene sind Heterodimere, die aus jeweils zwei verschiedenen Polypeptidketten bestehen.
Das interessante an Kininogenen ist, dass sie als Vorläufer für zwei unterschiedliche vasoaktive Peptide fungieren: Bradykinin und Lys-Bradykinin (auch bekannt als Kallidin). Durch die Aktivierung bestimmter Enzyme wie der Kallikreine oder durch Proteasen während der Blutgerinnung werden diese vasoaktiven Peptide freigesetzt.
Die Freisetzung von Bradykinin und Lys-Bradykinin führt zu einer Erweiterung der Blutgefäße, Erhöhung der Gefäßpermeabilität und Schmerzempfindlichkeit sowie Kontraktion glatter Muskulatur. Diese Effekte sind Teil der Entzündungsreaktion und der lokalen Immunantwort des Körpers.
Diatomeenerde, auch bekannt als Kieselgur, ist kein direkter Begriff aus der Medizin, sondern stammt aus der Geologie. Dennoch kann Diatomeenerde in der Medizin und insbesondere in der Dermatologie Anwendung finden.
Diatomeenerde besteht aus den skelettierten Überresten von Mikroalgen (Diatomeen), die vorwiegend in marinen und Süßwasserumgebungen vorkommen. Die toten Zellen lagern sich über geologische Zeiträume hinweg ab und bilden Ablagerungen, die durch Erosion und Sedimentation zu Diatomeenerde komprimiert werden.
In der Medizin wird Diatomeenerde vor allem als Absorptionsmittel und als Hilfsstoff in medizinischen Präparaten eingesetzt. Zum Beispiel kann Diatomeenerde bei Vergiftungen zur Entgiftung des Körpers beitragen, indem sie Gifte aus dem Magen-Darm-Trakt aufnimmt und unschädlich macht.
In der Dermatologie wird Diatomeenerde manchmal in Hautpflegeprodukten verwendet, um fettige Haut zu kontrollieren und überschüssiges Öl zu absorbieren. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Verwendung von Diatomeenerde in Hautpflegeprodukten nicht ausreichend wissenschaftlich untersucht wurde, und es gibt keine Garantie dafür, dass sie wirksam oder sicher ist.
Kallikreine sind eine Gruppe von Serinproteasen, die in verschiedenen Organismen, einschließlich des Menschen, gefunden werden. Im menschlichen Körper sind sie hauptsächlich im Blutplasma und in den Geweben lokalisiert. Es gibt zwei Haupttypen von Kallikreinen: Tissue Kallikrein (KLK) und Plasma Kallikrein (PK).
Tissue Kallikrein ist ein Enzym, das Neuropeptide spaltet und aktiviert, die an der Regulation des Blutdrucks beteiligt sind. Es wird hauptsächlich in den Speicheldrüsen, der Lunge, dem Darm und den Nieren produziert.
Plasma Kallikrein ist ein Enzym, das die Freisetzung von Bradykinin aus Kininogen katalysiert, was zu einer Erweiterung der Blutgefäße und damit zu einem Abfall des Blutdrucks führt. Es wird im Blutplasma durch den inaktiven Vorläufer Prekallikrein aktiviert.
Beide Arten von Kallikreinen sind an verschiedenen physiologischen Prozessen beteiligt, wie zum Beispiel der Blutdruckregulation, Entzündung und Gewebereparatur. Dysfunktionen in den Kallikrein-Kinin-System können zu verschiedenen Krankheiten führen, einschließlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und entzündlichen Erkrankungen.
Emetika sind Medikamente, die emetischen oder erbrechen auslösenden Eigenschaften haben. Sie werden manchmal verschrieben, um das Erbrechen bei Magen-Darm-Vergiftungen oder nach dem versehentlichen Verschlucken von giftigen Substanzen auszulösen, um so den Körper vor weiterer Schädigung zu schützen. Heutzutage werden sie jedoch seltener eingesetzt, da es oft schon ausreichend ist, den Magen zu spülen oder zu leeren, ohne zusätzlich Erbrechen herbeizuführen.
Es ist wichtig anzumerken, dass Emetika nur unter ärztlicher Aufsicht und in bestimmten Situationen eingesetzt werden sollten, da unkontrolliertes oder übermäßiges Erbrechen zu Dehydrierung, Elektrolyt-Ungleichgewichten und anderen Komplikationen führen kann.
Benzoylarginin-Nitroanilid ist ein synthetisches Derivat, das in der biochemischen Forschung als Substrat für Proteasen verwendet wird, insbesondere für die kalziumabhängige, kätzchenbeißende Protease (CAPs). Es handelt sich um einen farbigen Feststoff, der bei der enzymatischen Spaltung eine Farbänderung zeigt und somit als einfaches Nachweisreagenz für Proteasen dient. Die Reaktion von Benzoylarginin-Nitroanilid mit CAPs führt zur Freisetzung von Nitroanilin, das bei der Hydrolyse eine gelbe Farbe annimmt und quantifiziert werden kann. Diese Eigenschaft macht Benzoylarginin-Nitroanilid zu einem nützlichen Reagenz in diagnostischen Tests und Forschungsstudien, die sich mit Proteasen und deren Aktivität beschäftigen.
Faktor-XI-Mangel, auch bekannt als "Hemophilia C", ist ein seltenes Blutgerinnungsstörung, die durch einen Mangel an natürlich vorkommenden Protein Faktor XI verursacht wird. Dieser Proteinfaktor spielt eine wichtige Rolle in der Blutgerinnungskaskade, insbesondere bei der Aktivierung des Gerinnungsfaktors IX.
Personen mit Faktor-XI-Mangel haben ein erhöhtes Risiko für übermäßiges Bluten nach Verletzungen oder Operationen, aber im Allgemeinen haben sie keine spontanen Blutungenereignisse, wie sie bei schwereren Gerinnungsstörungen wie Hemophilie A und B auftreten. Die Schwere der Symptome kann von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein und hängt von der Menge an vorhandenem Faktor XI ab.
Faktor-XI-Mangel wird üblicherweise vererbt, wobei die autosomal-rezessive Vererbung am häufigsten ist. Dies bedeutet, dass eine Person das defekte Gen von beiden Elternteilen erben muss, um die Krankheit auszudrücken. Menschen mit nur einem defekten Gen haben ein geringeres Risiko für Blutungen und werden als Träger bezeichnet.
Die Diagnose eines Faktor-XI-Mangels wird normalerweise durch Laboruntersuchungen gestellt, bei denen die Aktivität des Faktors XI im Blut gemessen wird. Die Behandlung umfasst in der Regel Gerinnungsfaktoren, die während oder nach Operationen oder Verletzungen verabreicht werden, um das Blutungsrisiko zu reduzieren.
'Flocculation' ist kein Begriff aus der Medizin, sondern stammt aus der Chemie und Biochemie. Er beschreibt das Zusammenballen kleiner Partikel (wie Proteine oder Kolloide) zu größeren Aggregaten (Flocken) durch den Einsatz von Flockungsmitteln. In der Medizin gibt es allerdings den Begriff 'flocculieren' oder 'floczillieren', welcher die unregelmäßigen, ruckartigen Zuckungen einzelner Muskelfasern beschreibt, wie sie beispielsweise bei Krampfanfällen auftreten können.
Faktor XIIa ist ein aktiviertes Zymogen und ein Enzym des Gerinnungssystems. Es spielt eine Rolle in der intrinsischen oder kontaktaktiven Phase der Blutgerinnung. Faktor XIIa entsteht durch die Aktivierung von Faktor XII (Hageman-Faktor) nach Kontakt mit negativ geladenen Oberflächen wie zum Beispiel Bakterien, Endothelzellen oder Fremdkörpern. Faktor XIIa aktiviert dann weitere Gerinnungsfaktoren (wie Faktor XI) und initiiert damit die Gerinnungskaskade.
Factor XI, auch bekannt als "Plasma Thromboplastin Antecedent" (PLTA), ist ein Protein, das eine wichtige Rolle in der Blutgerinnungskaskade spielt. Es wird durch die Aktivierung von Thrombin aktiviert und führt dann zur Aktivierung des nächsten Proteins in der Kaskade, Faktor IX. Diese Reaktion ist ein wesentlicher Bestandteil der intrinsischen Gerinnungspfad, der letztendlich zur Bildung eines Blutgerinnsels führt.
Defekte oder Mutationen im Faktor XI-Gen können zu einem erhöhten Blutungsrisiko führen, was als Faktor-XI-Mangel bezeichnet wird. Dies ist eine seltene Erbkrankheit, die hauptsächlich bei Aschkenasim vorkommt und durch eine verminderte Gerinnungsfähigkeit des Blutes gekennzeichnet ist. Obwohl Menschen mit Faktor-XI-Mangel ein erhöhtes Risiko für Blutungen haben, ist die Krankheit im Allgemeinen milder als andere Gerinnungsstörungen wie Hemophilie A oder B.