Hedinger-Syndrom
Malignes Karzinoidsyndrom
Karzinoidtumor
Trikuspidalklappenstenose
Herzklappen
Trikuspidalklappeninsuffizienz
Herzklappenkrankheiten
Trikuspidalklappe
Hydroxyindolessigsäure
Pulmonalklappe
Bioprothesen
Echokardiographie
Das Hedinger-Syndrom, auch bekannt als "symptomatische Epilepsie mit fokaler Schädigung im Temporallappen", ist ein medizinischer Begriff, der eine Form der Epilepsie beschreibt, die durch eine strukturelle oder funktionelle Anomalie im Temporallappen des Gehirns verursacht wird. Es wurde nach dem Schweizer Neurologen Herbert Henschen (1910-2001) benannt, der das Syndrom erstmals beschrieb.
Die charakteristischen Merkmale des Hedinger-Syndroms sind wiederkehrende fokale Anfälle, die oft mit komplexen partiellen Anfällen einhergehen, bei denen Betroffene Veränderungen in ihrem Bewusstseinszustand, emotionalen Reaktionen, sensorischen Empfindungen oder motorischen Aktivitäten erleben können. In einigen Fällen können diese fokalen Anfälle zu generalisierten tonisch-klonischen Krampfanfällen werden.
Die Ursache des Hedinger-Syndroms ist in der Regel eine strukturelle Schädigung im Temporallappen, wie zum Beispiel:
* Tumoren (z.B. Gliome oder Meningeome)
* Entzündliche Erkrankungen (z.B. Enzephalitis)
* Gefäßerkrankungen (z.B. Arteriovenöse Malformationen)
* Angeborene Fehlbildungen (z.B. Hämimegalenzephalie)
* Traumatische Hirnverletzungen
* Schlaganfälle
Die Diagnose des Hedinger-Syndroms erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung, Elektroenzephalographie (EEG), Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT). Die Behandlung umfasst in der Regel die Verabreichung von Antikonvulsiva zur Kontrolle der Anfälle und gegebenenfalls chirurgische Eingriffe, wenn eine strukturelle Schädigung vorliegt.
Das maligne Karzinoidsyndrom ist eine paraneoplastische Erkrankung, die durch das Auftreten einer unkontrollierten Freisetzung von vasoaktiven Substanzen wie Serotonin, Histamin und Bradykinin gekennzeichnet ist. Es tritt auf, wenn ein bösartiges neuroendokrines Tumor (NET) vorliegt, meist im small intestine, aber auch in anderen Organen wie Lunge oder Pankreas möglich.
Die Symptome des malignen Karzinoidsyndroms umfassen Flush (plötzliche Hautrötung), Diarrhoe, Bronchospasmus und Herzklappenerkrankungen aufgrund der langfristigen Exposition gegenüber Serotonin. Die Diagnose wird durch die Bestimmung von Biomarkern wie Chromogranin A und 5-Hydroxyindolessäure im Urin sowie bildgebende Verfahren gestellt.
Die Behandlung des malignen Karzinoidsyndroms umfasst in der Regel die Entfernung des Tumors, falls möglich, sowie die medikamentöse Therapie zur Kontrolle der Symptome und zum Langzeitüberleben. Medikamente wie Somatostatin-Analoga, Chemotherapeutika und gezielte Therapien können eingesetzt werden, um das Tumorwachstum zu hemmen und die Syndromsymptome zu lindern.
Ein Karzinoidtumor ist ein seltener, langsam wachsender Tumor, der häufig in der Auskleidung des Darms (insbesondere im Ileum) vorkommt, obwohl er auch in anderen Organen wie Lunge, Magen, Pankreas oder Geschlechtsorganen auftreten kann. Karzinoidtumoren entstehen aus neuroendokrinen Zellen und können in einigen Fällen Hormone produzieren, die zu verschiedenen Symptomen führen können, wie z.B. Durchfälle, Hautrötungen (Flush), Herzklopfen oder Herzrhythmusstörungen.
Die Diagnose von Karzinoidtumoren erfolgt oft erst in einem späten Stadium, da sie lange Zeit symptomlos verlaufen können. Die Behandlung umfasst in der Regel eine chirurgische Entfernung des Tumors und ggf. auch der befallenen Lymphknoten. Zusätzlich können Medikamente eingesetzt werden, die das Wachstum des Tumors hemmen oder die Symptome lindern.
Herzklappen sind flächige Strukturen im Herzen, die aus einer dünnen, festen Membran bestehen und die Aufgabe haben, den Blutfluss in eine Richtung zu steuern. Es gibt vier Herzklappen: zwei Mitralklappen und zwei Trikuspidal- bzw. Pulmonalklappen sowie zwei Semilunarklappen (Aorten- und Pulmonalklappe). Die Mitralklappe und die Trikuspidalklappe liegen zwischen den Vorhöfen und Kammern des Herzens, während sich die Aorten- und Pulmonalklappen am Beginn der großen Gefäße (Aorta und Lungenschlagader) befinden. Die Herzklappen öffnen und schließen sich automatisch durch den Druckunterschied zwischen den Herzkammern während des Herzschlags, um zu verhindern, dass Blut in die falsche Richtung fließt.
Herzklappenkrankheiten sind Erkrankungen, die die Herzklappen betreffen, welche die vier Kammern des Herzens voneinander trennen und den Blutfluss durch das Herz steuern. Diese Krankheiten können entweder angeboren oder erworben sein.
Es gibt zwei Arten von Herzklappen: Taschenklappen (Mitral- und Trikuspidalklappe) und Segelklappen (Aorten- und Pulmonalklappe). Jede Klappe hat eine eingehende und eine ausgehende Kammer. Die Klappen sollten sich nach der Kontraktion des Herzens schließen, um den Rückfluss von Blut in die falsche Richtung zu verhindern.
Herzklappenkrankheiten können darin bestehen, dass die Klappe undicht ist (Klappeninsuffizienz oder Klappenvitium), was dazu führt, dass Blut in die falsche Richtung fließt, oder dass die Klappe verengt ist (Klappenstenose), wodurch der Blutfluss durch die Klappe behindert wird. Diese Erkrankungen können zu Symptomen wie Atemnot, Schwindel, Brustschmerzen und Herzrhythmusstörungen führen.
Die Behandlung von Herzklappenkrankheiten hängt von der Art und Schwere der Erkrankung ab und kann medikamentös, durch Katheterverfahren oder chirurgisch erfolgen.
Hydroxyindolessigsäure (5-HIAA) ist der Hauptmetabolit des Neurotransmitters Serotonin und wird im menschlichen Körper durch das Enzym Tryptophanhydroxylase produziert. Erhöhte Konzentrationen von 5-HIAA im Urin können auf eine carcinoides Syndrom oder andere serotoninerge Tumoren hinweisen, während erniedrigte Werte mit einem Serotoninmangel assoziiert werden können. Ein 24-Stunden-Urin-Test wird typischerweise verwendet, um die Konzentration von 5-HIAA zu bestimmen und auf diese Erkrankungen zu untersuchen.
Bioprothesen sind medizinische Implantate, die aus biologischen Materialien hergestellt werden und bestimmte Körperfunktionen ersetzen oder unterstützen sollen. Im Gegensatz zu synthetischen Prothesen bestehen Bioprothesen aus Substanzen wie menschlichem, tierischem oder pflanzlichem Gewebe oder Zellen.
Die Verwendung von Bioprothesen kann in verschiedenen Bereichen der Medizin erforderlich sein, zum Beispiel bei Herzklappenersatz, Gelenkersatz oder Hauttransplantationen. Das Ziel ist es, eine möglichst natürliche und schonende Art des Ersatzes zu schaffen, die vom Körper besser angenommen wird und weniger Komplikationen verursacht als synthetische Materialien.
Bioprothesen können aus verschiedenen biologischen Quellen stammen, wie zum Beispiel menschlichem Spendergewebe (allogen), tierischem Gewebe (xenogen) oder körpereigenem Gewebe des Patienten selbst (autogen).
Die Verwendung von Bioprothesen birgt jedoch auch einige Risiken, wie zum Beispiel die Möglichkeit einer Immunreaktion gegen das fremde Gewebe oder die Übertragung von Infektionskrankheiten. Daher müssen Bioprothesen sorgfältig aufbereitet und getestet werden, um diese Risiken zu minimieren.
Echokardiographie ist ein diagnostisches Verfahren in der Medizin, bei dem Schallwellen verwendet werden, um ein Echo des Herzens zu erzeugen. Das Verfahren ist eine Ultraschalluntersuchung des Herzens und liefert Informationen über die Größe und Form des Herzens, die Funktion der Herzklappen und der Herzmuskelbewegungen sowie über eventuell vorhandene Blutgerinnsel oder Flüssigkeitsansammlungen in den Herzbeuteln.
Es gibt verschiedene Arten von Echokardiographien, darunter die zweidimensionale Echokardiographie (2D-Echo), die dreidimensionale Echokardiographie (3D-Echo), die kontrastmittelgestützte Echokardiographie und die Stress-Echokardiographie. Jede dieser Methoden hat ihre eigenen Vorzüge und Einsatzgebiete in der Diagnostik von Herzerkrankungen.
Insgesamt ist die Echokardiographie ein wichtiges Werkzeug in der klinischen Praxis, um Herzfunktionsstörungen, Herzklappenfehler, angeborene oder erworbene Herzerkrankungen sowie Herzinfarkte und andere Erkrankungen des Herzmuskels zu diagnostizieren und zu überwachen.
Das Herz ist ein muskuläres Hohlorgan, das sich im Mediastinum der Brust befindet und für die Pumpfunktion des Kreislaufsystems verantwortlich ist. Es ist in vier Kammern unterteilt: zwei Vorhöfe (Obere Hohlvene und Lungenschlagader) und zwei Herzkammern (Körperschlagader und Lungenarterie). Das Herz hat die Aufgabe, sauerstoffarmes Blut aus dem Körper in die Lunge zu pumpen, wo es mit Sauerstoff angereichert wird, und dann sauerstoffreiches Blut durch den Körper zu leiten. Diese Pumpleistung wird durch elektrische Erregungen gesteuert, die das Herzmuskelgewebe kontrahieren lassen. Die Kontraktion der Herzkammern erfolgt als Systole, während sich die Vorhöfe entspannen und füllen (Diastole). Das Herz ist von einer doppelten Wand umgeben, die aus dem inneren Endokard und dem äußeren Epikard besteht. Die mittlere Muskelschicht wird als Myokard bezeichnet.